Märchen in der populären Alltagskultur
Ende Juni fand zum ersten Mal eine Fachtagung der Europäischer Märchengesellschaft im Märchenmuseum statt. In sieben Vorträge wurden Märchen und Märchenmotive in der populären Alltagskultur aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchteten. Vortragende waren die Präsidentin der Märchengesellschaft Sabine Lutkat, die Medienwissenschaftlerin Veronika Uhlich, der Kulturwissenschaftler Dr. Welf-Gerrit Otto, der Theologe und Erwachsenenbildner Dr. Heinrich Dickerhoff, die Fachwissenschaftliche Leiterin des Deutschen Pferdemuseums Verden Christine Rüppell und der Illustrator Markus Lefrancois. Die Museumsleiterin Dr. Hanna Dose führte durch Museum und Bibliothek und verwies dabei auf Ausstellungsstücke, die das Tagungsthema berühren. Obwohl das Klischee "Märchen sind nur etwas für Kinder" weit verbreitet ist, wurde in allen Beiträge deutlich, dass Märchen und mythologische Erzählungen auf vielfältige Weise in unserem Alltagsleben nicht nur präsent sind, sondern ganz offensichtlich ein Bedürfnis nach solchen Stoffen besteht. Andernfalls würden Blockbuster wie "Game of Thrones" oder "Harry Potter" niemals solchen Erfolg haben. Möglich macht das die universelle Gültigkeit und Bekanntheit der Märchensymbole sowie das Glücksversprechen, das Märchen immer beinhalten. Das Abendprogramm der Tagung gestalteten Mitglieder des Erzählkreises am Museum. Die zum Teil von weither angereisten Teilnehmenden waren sehr angetan von der Tagung. Die Organisatoren waren sich einig, dass weitere Tagungen in Bad Oeynhausen folgen sollen.